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Das Dorf

Niederdresselndorf ist der zentrale Ort des sogenannten Hickengrundes, eines zum Lande Hessen hin offenen Talkessels. In ihm liegen außerdem noch die drei Orte Holzhausen, Lützeln und Oberdresselndorf. Der Hickengrund gehört zur Gemeinde Burbach
 

Hier im Dreiländereck stoßen die drei Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen aneinander, wobei der Hickengrund noch zu Nordrhein-Westfalen gehört.


Das Denkmal
Die ersten Gedenktafeln nach dem 1. Weltkrieg waren zunächst in der evangelischen Kirche untergebracht. 1930 errichtete man ein Denkmal für die 26 gefallenen Soldaten (bei 750 Einwohnern). 1958 fasst man den Entschluss, das Denkmal neu zu gestalteten und eine weitere Gedenktafel für die 78 Soldaten und 26 Vermissten des 2. Weltkrieges anzubringen. Seit dem wurde diese Gedenkstätte in Ehren gehalten und war für die Bevölkerung ein Ort der Besinnung und des Andenkens. Leider begann 1997 die sinnlose Zerstörung, weswegen 2004 ein ganz neues Denkmal unter der Friedhofshalle errichtet wurde. Wir hoffen, dass dieses Denkmal für die weitere Zukunft ein Mahnmal bleiben wird.

 


Fuss Haus
Fuss Haus ist wohl eines der ältesten und mit Abstand schönsten Häuser im Hickengrund. Es steht im Histerdorf (= jenseits - jenseites des Wetterbachs) und wurde von einem Käufer aus Köln in mühevoller Kleinarbeit wieder hergerichtet. Dabei ließ er von einem Institut für Ur- und Frühgeschichte einen auf dem Fundament liegenden Eichenbalken untersuchen. Man stellte fest, dass das Anwuchsjahr der Eiche, aus der Balken geschnitten wurde, auf 1358 anzusetzen ist. Gefällt und verarbeitet wurde die Eiche etwa um das Jahr 1561.



Das Backes
Backes, das ist das Wort für "Backhaus". Hier trafen sich in früheren Zeiten die Frauen aus dem Ort und bereiteten das Brot. Niederdresselndorf hatte gleich zwei dieser Backeshäuser. Doch es kam die Zeit, in der man Brot und Brötchen beim örtlichen Bäcker kaufte. So gerieten die Backeshäuser in Vergessenheit und waren dem Verfall preisgegeben. Schließlich wurden die beiden Häuser jedoch vom Heimatverein gerettet. In dem einen Backeshaus wurde ein kleines Museum errichtet. Das andere wird heute regelmäßig von der Backhausgruppe benutzt und nach alte Väter Sitte das Brot gebacken. Gegründet wurde die dem Heimatverein zugehörige Backhausgruppe bereits 1983.



Die evangelische Kirche
Das auffälligste Gebäude in Niederdresselndorf ist die Kirche. Schon seit je her steht sie auf einer Felsplatte, dem Leyfelsen, über dem rauschenden Wetterbach. Markant hebt sich das weiße Kirchenschiff vom grauen Basaltgestein des Turmes ab, der schon von Weitem zu sehen ist und auf dem der Wetterhahn wacht.


Um das Jahr 1100 gehörten die vier Dörfer des Hickengrundes, Niederdresselndorf, Oberdresselndorf, Holzhausen und Lützeln zu der Grafschaft Dillenburg. Zur Kirche gingen die Bürger in das benachbarte Haiger. Wegen des langen Weges, der bei schlechtem Wetter oder vor allem im Winter den Kirchenbesuch nicht möglich machte, wurde eine Kirche in Niederdresselndorf gebaut. Diese erste Kirche, die capella dresseldorfensis, stammte wahrscheinlich aus der Zeit um 1150 und stand ebenso, wie die Kirche heute auf dem Leyfelsen. Leider ist eine Rekonstruktion dieser Kapelle nicht mehr möglich.
Der älteste bekannte Pfarrer war ein Priester mit dem Namen "Wyand von Holtzhausen". Hundert Jahre später wird nach Einführung der Reformation der erste evangelisch-lutherische Pfarrer erwähnt, mit dem dann bis heute eine Reihe evangelischer Pfarrer aufgeführt werden.

1620 wird an die kleine Kapelle ein Turm angebaut. Von diesem Turm existiert heute noch der Eingang, mit einer Inschrift aus lateinischen Buchstaben, sowie der Jahreszahl 1620.

Im Jahre 1754 ist dann diese Kirche wegen Baufälligkeit abgerissen worden. Den kleinen Turm ließ man stehen und errichtete an diesem ein weitaus größeres und geräumigeres Kirchenschiff, das der inzwischen immer größer gewordenen Gemeinde entsprach. Sehr auffällig erschien schon damals das ungewöhnliche Größenverhältnis von Turm und Kirchenschiff, da beide in etwa gleicher Höhe beisammen standen.


Dieses Kirchenschiff ist immer noch Bestandteil der heutigen Kirche. Das 250-jährige Jubiläum wurde 2005 gefeiert. Der Basaltturm, wie ihn die Niederdresselndorfer heute kennen wurde erst 1885 erbaut.

Im Kirchturm befinden sich seit jeher 3 Glocken. Die größte und älteste Glocke ist auf den heutigen Tag erhalten geblieben und trägt eine Innschrift, die vermutlich JESUS MARIA heißen mag. Sie misst im Durchmesser 0,86 Meter und hat ein Gewicht von 210 Kilogramm. Die zwei weiteren und kleineren Glocken wurden im Laufe der Jahre zwei Mal ersetzt.


Der Säuplatz
Den Säuplatz oder Layplatz bezeichnet man den mit Basaltsteinen gepflasterten Weg, der zur Kirche führt. Hier entlang ging die ehemalige Dorfhauptstraße und das Dorfleben spielte sich hier ab. Auch über den Hickengrund hinaus hatte der Säuplatz eine größere Bedeutung. Denn ebenso vollzog sich hier einmal im Jahr der Viehhandel, dessen Einzugsbereich sich bis in die Höhen des Westerwaldes sowie bis nach Hessen erstreckte. Gepflastert ist die Straße ebenso wie die Kirchenmauer und der Kirchturm mit Basaltsteinen.